„Wijvenwereld“ – Ein überraschender Blick auf Frauen im Spätmittelalter

Vom 19. November 2022 bis zum 7. Mai 2023

Das Mittelalter: eine dunkle Zeit, in der Gewalt herrscht und Männer die Gesellschaft dominieren. Frauen mischen sich kaum ein. Ist dieses Bild korrekt? Mittelalterliche Frauen hatten in den Niederlanden ziemlich viele Rechte: Sie handelten, äußerten ihre Meinung und setzten tatsächlich ihren Willen durch. Diese „Weiben“, das mittelalterliche Wort für „Frau“, bevölkerten Stadt und Land. Ihre Position unterschied sich weniger von der zeitgenössischen Frau als gedacht.

In Zusammenarbeit mit Het Gebroeders van Lymborch Huis präsentiert das Museum Kasteel Wijchen die Ausstellung „Wijvenwereld“. Ein überraschender Blick auf Frauen im Spätmittelalter. Eine Ausstellung über die Stellung der Frau im 15. Jahrhundert, sowohl reich als auch arm. Miniaturen von Stundenbüchern, archäologischen Funden, Literatur, Abzeichen und anderen besonderen Objekten offenbaren ein überraschendes Bild von Position und Lebenswelt der Frau. Ein Bild, das sich von den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts unterscheidet, mit denen wir aufgewachsen sind. Im Scheinwerfer steht eine wunderbare „Frauenwelt“!

Das Stundenbuch von Van Bronckhorst-Batenburg

Ein ganz besonderes Objekt ist 7 Wochen lang in der Ausstellung zu bewundern: das Stundenbuch von Van Bronckhorst-Batenburg. Das Buch aus Privatbesitz wurde bisher nur einmal ausgestellt. Im Mittelalter war Schloss Wijchen im Besitz der Familie Van Bronckhorst-Batenburg. Das besondere Stundenbuch kommt also „nach Hause“: zurück in die Region, in der das Buch tatsächlich verwendet wurde. Das Museum Kasteel Wijchen ist daher sehr stolz darauf, dieses Buch zeigen zu können.

Das Van Bronckhorst-Batenburg Stundenbuch ist ein kleines Buch, ungefähr 12 mal 8 Zentimeter groß. Dennoch hat es mehr als 200 Pergamentblätter, weit über 400 Seiten. Viele Textseiten haben eine Randdekoration. Das Besondere ist, dass das Buch 7 ganzseitige Miniaturen enthält. Eine davon ist bis zu sehen bis zum den Weihnachtsferien in der Ausstellung „Wijvenwereld“. Ein überraschender Blick auf Frauen im Spätmittelalter.

Dass die Gebete auf Latein sind, sagt uns, dass die Dame, für die das Buch gemacht wurde, von hohem Rang und Bildung war. Im Stundenbuch gibt es ein Bild einer reich gekleideten Dame, die auf einem Gebetsstuhl kniet. Es handelt sich wahrscheinlich um Catharina van Gronsveld. Sie bekam das Buch von ihrem Mann, Dirk II van Bronckhorst-Batenburg.

 

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